Zentralverriegelung

Aus T4-Wiki

Wechseln zu: Navigation, Suche
Stellmotor eines T4
Stellmotor eines T4


Bilder Bilder des zerlegten Stellmotors wurden dankenswerterweise von Volker Menke zur Verfügung gestellt.


Inhaltsverzeichnis

[Verbergen]

Funktion

Die Zentralverriegelung (ZV) erlaubt das automatisierte Aufschließen und Abschließen aller Türen sowie der Heckklappe/Flügeltüren mittels des Fahrer- und Beifahrertürschlosses sowie - bei entsprechend ausgestatteten T4 - mittels eines üblicherweise in die Schlüssel integrierten Sender per Funkfernbedienung.


Beim T4 befinden sich an jeder Tür/Klappe sogenannte Stellelemente, die aus einem Elektromotor mit Getriebe sowie einer Leiterbahn-Mimik bestehen, über die über Schleifer an einem Zahnrad die Potenziale auf den ZV-Leitungen umgeschaltet werden.

'Elektrisches' Innenleben des Stellmotors
'Elektrisches' Innenleben des Stellmotors

Alle Stellelemente sind mit 2 ZV-Leitungen (gelb und weiß) miteinander verbunden. Die Stellmotoren werden entweder über Kl.30 (Fahrer- und Beifahrertür) oder über die ZV-Leitungen (Schiebetür, Heckklappe, Hecktüren) mit Spannung versorgt, ziehen aber wegen der integrierten Umschalter in Ruhe keinen Strom. Die Stellelemente in Fahrer- und Beifahrertür fungieren als Master; über sie können alle anderen Türen/Klappen ent- und verriegelt werden. Alle anderen Stellelemente sind lediglich Slaves, die die anderen Stellelemente nicht ansteuern können.

Schaltungsprinzip
Schaltungsprinzip

Sobald ein Master betätigt wird, schaltet dieser die Potenziale auf den beiden ZV-Leitungen weiß und gelb um, wodurch die anderen Stellmotoren angesteuert werden und die Türen/Klappen ver- oder entriegeln. Im verriegelten Zustand liegt die weiße Leitung auf Massepotenzial (0 V) und die gelbe Leitung auf Plus (ca. 12 V). Nach dem Entriegeln liegt weiß auf Plus und gelb auf Masse.


Einbauort

Die Stellmotoren sind in der Nähe der Schlösser verbaut und mit diesen über Zugstangen (auch Verbindungsstange) verbunden.

Fahrer- und Beifahrertür
Fahrer- und Beifahrertür
Schiebetür
Schiebetür
Flügeltür
Flügeltür

Das Steuergerät für die Funkfernbedienung ist an einem Halter hinter dem Kombiinstrument montiert.

Einbauort
Einbauort


Ausbau

Zum Ausbau der Stellmotoren muss in allen Fällen zunächst die Verkleidung der entsprechenden Tür/Klappe ausgebaut werden. Nach Abziehen des Steckers und der Zugstange (am Schloss) kann der mit 2 Schrauben befestigte Stellmotor losgeschraubt und entnommen werden.


Zum Ausbau des Steuergerätes wie folgt vorgehen:

  1. Kombiinstrument ausbauen.
  2. Steckverbindung trennen, indem man die beidseitig angebrachten Verriegelungslaschen zusammendrückt und den Stecker abzieht.
    Stecker
    Stecker
  3. 2 Befestigungsschrauben herausdrehen.
    Befestigung
    Befestigung
  4. Steuergerät nach links heraus nehmen.
    Demontage
    Demontage


Teilenummern

Teilenummer Bezeichnung Preis (2009)
7D0 959 800 Steuergerät bis MJ2000 ca. 189 Euro
7D0 959 800 B Steuergerät ab MJ2001 ca. 189 Euro
7D1 937 539 Halter für Steuergerät, ev. kein Ersatzteil ???
7D0 959 781 A Stellmotor für alle Türen ca. 47,20 Euro
701 972 390 B Adapterleitungssatz für Stellmotor (nicht Heckklappe) ca. 19,00 Euro
701 972 390 C Adapterleitungssatz für Stellmotor Heckkklappe ca. 19,00 Euro
433 862 195 Befestigungsschraube 4,2x16 ca. 0,35 Euro
7D0 862 163 Zugstange für Fahrer-/Beifahrertür ca. 2,80 Euro
701 862 170 Zugstange für Schiebetür ca. 1,90 Euro
701 862 175 B Zugstange für Heckklappe ca. 2,70 Euro
701 862 175 A Zugstange für Flügeltür ca. 3,50 Euro
171 837 199 Clip für Zugstange ca. 0,15 Euro


Schaltbild und Anschluss

Die ZV ohne Funkfernbedienung (FFB) kommt ohne Steuergerät aus. Es sind lediglich alle Stellelemente über die ZV-Leitungen miteinander verbunden.

Das vereinfachte Schaltbild zeigt den Zustand bei entriegelten Türen. Über die Umschalter in Fahrer- und Beifahrertür liegt die ZV-Leitung weiß auf Plus (Kl.30).
Alle Stellmotoren sind auf die Leitung gelb geschaltet, die spannungslos ist. Wird nun das Schloss in einer der vorderen Tür zum Verriegeln betätigt, wird in dieser Tür Plus auf die ZV-Leitung gelb geschaltet; weiss ist nun spannungslos. An allen Stellmotoren liegt jetzt Spannung an, sie verriegeln die Türen und schalten sich dabei auf die spannungslose ZV-Leitung weiß um.

Schaltbild ZV ohne FFB
Schaltbild ZV ohne FFB

Mit jeder Betätigung eines Türschlosses (in die entgegengesetzte Richtung) wird also nur die Spannung auf den ZV-Leitungen gelb und weiss zwischen Plus und Masse umgeschaltet. Aufgrund dieses einfachen Prinzips lässt sich die ZV sehr leicht über eine FFB aus dem Zubehör oder einen einfachen Taster mit ausreichender Strombelastbarkeit betätigen. Man muss einfach nur Spannung auf die gewünschte Leitung (gelb für ZU, weiß für AUF) geben.
Die Nummer und der Einbauort der Sicherung variieren baujahrabhängig. Bis MJ1998 ist sie als S52 oberhalb der Relaisplatte verbaut; seit MJ1999 als SB10 in der unteren, zweiten Sicherungsleiste.


Die ZV mit Funkfernbedienung (FFB) ist bezüglich der Stellelemente und deren Verbindung untereinander sowie Funktion genauso aufgebaut wie die ZV ohne FFB. Sie wurde lediglich um ein Steuergerät mit Empfänger für die Funksignale des Schlüsselsenders ergänzt.

Das Steuergerät J276 gibt zum Ent-/Verriegelung lediglich Spannung auf die weiße bzw. gelbe ZV-Leitung. Zur Signalisierung der ZV-Betätigung werden zusätzlich die Blinker kurz angesteuert. Dazu wird beim Verriegeln ein kurzer Spannungsimpuls auf beide Blinkerleitungen gegeben; beim Entriegeln sind es 2 Impulse.

Schaltbild ZV mit FFB
Schaltbild ZV mit FFB

Des weiteren wertet das Steuergerät die Stellung der Türen (AUF oder ZU) über das Pozential an den Türkontaktschaltern aus. Dies dient ausschließlich zur Aktivierung/Deaktivierung der Wiederverschließautomatik. Diese Automatik verriegelt die per FFB entriegelten Türen nach ca. 30 Sekunden wieder, wenn zwischenzeitlich keine Tür geöffnet wurde. Diese Funktion wurde erst zum MJ2000 eingerüstet.
Gleiches gilt für die Diagnoseschnittstelle, die eine Abfrage der Motoren und der FFB sowie eine Stellglieddiagnose ermöglicht.

Im o.a. Schaltplan ist die ZV mit FFB für T4 ab MJ2001 dargestellt. Sie besitzt ein Steuergerät mit 15-poligen Anschluss. Die Belegung des Steuergerätes vor 2001 mit 10-poligem Anschluss ist im Schaltplan in Klammern angegeben. Es gibt bei diesem Steuergerät keine Diagnoseschnittstelle und keinen Eingang für das Türkontaktsignal TKmL.
Die Nummer und der Einbauort der Sicherung variieren baujahrabhängig. Bis MJ1998 ist sie als S52 oberhalb der Relaisplatte verbaut; seit MJ1999 als SB10 in der unteren, zweiten Sicherungsleiste.


Eigendiagnose, Prüfung und Störungen

Eigendiagnose

Nur die Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung ab Modelljahr 2001 ist über das FFB-Steuergerät diagnosefähig. Es können einige wenige Fehler sowie die Betriebszustände (Zündung, Batteriespannung, Thermoschutz, Blinkeransteuerung) abgefragt werden.

Darüber hinaus erfolgt die Synchronisation der Schlüssel mit der Funkfernbedienung über die Diagnoseschnittstelle; siehe unten.


Prüfung

Die Prüfung erfolgt über das Beobachten der Funktion.


Störungen

Typische Fehlfunktionen der ZV äussern sich dadurch, dass entweder gar nicht ent- bzw. verriegelt oder nach der Betätigung sofort wieder ent- bzw. verriegelt wird. In den meisten Fällen kommen dann 4 Fehlerursachen in Frage:

  • Eine Beschädigung des Kabelbaums zur Fahrer- oder Beifahrertür (verlegt im Faltenbalg) hat entweder einen Kurzschluss auf einer ZV-Leitung oder eine Unterbrechung einer ZV-Leitung zur Folge. Hier hilft nur das Reparieren bzw. Wechseln des Kabelbaums. Siehe Artikel Kabelbaum (Bruch).
  • Die Feder im Türschloss, die den Verriegelungsknopf in Position hält, ist gebrochen. Dadurch ist der Verriegelungsknopf sehr leichtgängig und er kann nach unten 'fallen' und so die Türen über die ZV verriegeln. Leider kann man diese Feder nicht als Ersatzteil kaufen. Entweder kauft man ein komplettes Türschloss (ca. 45 Euro) oder man sucht sich Ersatz auf dem Schrottplatz oder wählt die Reparatur. Diese ist im Artikel Türschloss (Feder reparieren) beschrieben.
  • Feuchtigkeit im Stellmotor hat zu Korrosion und in der Folge zum Ausfall des Motors oder zu einer Schwergängigkeit geführt. Manchmal macht sich dies durch Geräusche (Quietschen) bemerkbar.
  • Schwergängigkeit des Gestänges (z.B. weil es aus einer Führung gesprungen ist) führt dazu, dass der entsprechende Stellmotor nicht schnell genug drehen kann. In der Folge liegen noch die falschen Potenziale auf den ZV-Leitung an; die ZV wird wieder umgeschaltet.


Synchronisieren neuer Schlüssel

Beim Synchronisieren (Anlernen) wird in den beteiligten Systemen (ZV-Steuergerät, Schlüsselelektronik) ein neuer Code abgelegt. Daher müssen stets alle vorhandenen Schlüssel (maximal 4 sind synchronisierbar) unmittelbar hintereinander angelernt werden. Wird nur einer angelernt, werden die restlichen Schlüssel nicht mehr funktionieren.

T4 vor 04/2000

Vor dem Synchronisieren sollte sichergestellt werden, dass sich im Umkreis von ca. 20 m kein weiteres Fahrzeug mit vergleichbarer Funkfernbedienung befindet. Dessen Synchronisierung könnte beeinflusst werden.

Pro Schlüssel stehen maximal 20 Sekunden für das Synchronisieren zur Verfügung. Wird diese Zeitspanne überschritten, wird der Anlernvorgang automatisch beendet. Dieser muss wie folgt durchgeführt werden:

  1. Mit dem ersten zu synchronisierenden Schlüssel die Zündung für maximal 3 Sekunden einschalten.
  2. Zündung ausschalten und Schlüssel abziehen.
  3. Schließtaste gedrückt halten und dabei die Öffnungstaste 3 Mal betätigen.
  4. Schließtaste loslassen. Die Kontrollleuchte im Schlüssel blinkt 5 Mal.

War die Synchronisierung des 1. Schlüssels erfolgreich, wird das Fahrzeug durch das System einmal zu- und wieder aufgeschlossen und die Warnblinkanlage entsprechend aktiviert. Nun kann das Synchronisieren der restlichen Schlüssel wie oben in Schritt 3 beschrieben erfolgen.
Nach dem 4. Schlüssel wird der Vorgang automatisch abgebrochen. Werden weniger als 4 Schlüssel synchronisiert, wartet man einfach die o.a. 20 Sekunden ab oder schaltet die Zündung für mindestens 5 Sekunden ein.


T4 ab 04/2000

Bei diesen T4 erfolgt das Synchronisieren über die Eigendiagnose (Anpassung). Dafür stehen insgesamt 15 Sekunden für alle Schlüssel zur Verfügung. Wird diese Zeitspanne überschritten, wird die Anpassung automatisch beendet. Es lassen sich ebenfalls nur maximal 4 Schlüssel anlernen.

Vorgehensweise:

  1. Diagnose-Interface verbinden.
  2. Zündung einschalten.
  3. Eigendiagnose starten.
  4. Adresswort "35" für Zentralverriegelung senden.
  5. "10 - Anpassung" aufrufen.
  6. "Kanal 00" wählen und speichern, um alle Schlüssel zu löschen.
  7. "Kanal 01" wählen, "0000" und Anzahl der Schlüssel eingeben (Beispiel für 3 Schlüssel: "00003")) und speichern.
  8. An jedem zu Schlüssel einmal eine Taste für mindestens 1 Sekunde betätigen.
  9. Zündung ausschalten und Schlüssel abziehen.
  10. Funktionsprüfung durchführen.

Eine erfolgreiche Anpassung kann zusätzlich über die "Messwerteblock lesen"-Funktion 08, Anzeigegruppennummer 003 festgestellt werden. Bei Betätigung eines Schlüssels müssen die beiden ersten Messwerte den Status i.O. annehmen. Gleichzeitig wird im letzten Messwert angezeigt, ob der Schlüssels als erster, zweiter, dritter oder vierter Schlüssel angelernt wurde.
Zusätzlich sollte der Fehlerspeicher der Zentralverriegelung als letzte Kontrolle ausgelesen werden.

Der Anlernvorgang wird automatisch beendet, wenn

  • die o.a. 15 Sekunden abgelaufen sind,
  • eine Taste eines Schlüssels mehr als einmal betätigt wird oder
  • die eingegebene Schlüsselanzahl erreicht ist.


Komponenten / Nachrüstung

Kabelbaum (ZV mit FFB ab 2000)

Der Leitungssatz für die Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung ab MJ2000 besteht aus mehreren Teilen, die miteinander verbunden werden. Basis ist der Hauptleitungssatz Schalttafel (1), der den Anschluss an das Steuergerät, die diversen Leitungsverteiler an der Zentralelektrik und die Blinker umfasst. An ihn werden über Steckverbinder die Leitungssätze (2 und 3) zu den Türen sowie der Leitungssatz (4) nach hinten zur Schiebetür und Heckklappe angeschlossen. An diese wiederum werden die Kabelbäume in den Türen und in der Heckklappe (5) angeschlossen, über die letztlich der Anschluss an die ZV-Stellelemente erfolgt.

Übersicht
Übersicht
Bild
Bild

Die Kabelbäume zu den vorderen Türen und der Heckklappe sind in der Regel Teil eines größeren Leitungssatzes (Leitungssatz Tür, Leitungssatz Heckklappe), der auch Leitungen für andere Verbraucher (z.B. el. Fensterheber, Heckscheibenheizung) umfasst und dem entsprechend teuer ist (Leitungssatz Tür z.B. kostet gut 100 Euro). Werden nur die Kabel für die Zentralverriegelung benötigt, muss man sich den entsprechenden Kabelbaum selbst basteln. VW bietet dafür Adapterleitungssätze an. Abhängig von der Fahrzeugausstattung zweigen weitere Kabel bzw. Kabelbäume ab; z.B. zu einer zweiten Schiebetür und sogar - wie in den nachfolgenden Bildern zu sehen - zur Trittstufenbeleuchtung links (braun) und rechts (schwarz).

Anschluss Blinker
Anschluss Blinker
Anschluss Trittstufe links
Anschluss Trittstufe links
Anschluss Trittstufe rechts
Anschluss Trittstufe rechts

Die nachfolgenden Bilder zeigen schematisch die Verlegung des gesamten Kabelbaums.

Verlegung des Kabelbaums
Verlegung des Kabelbaums


Schiebetür-Kontakt

Die ZV-Signale für den Stellmotor in der Schiebetür werden über einen 3-poligen Kontaktschalter in der B-Säule bzw. Schiebetür übertragen. Die nachfolgenden Bilder von Chris zeigen den Aufbau der Kontakte.

Übersicht
Übersicht
teilzerlegte Kontakte
teilzerlegte Kontakte
Komplett zerlegte Kontakte
Komplett zerlegte Kontakte


Steuergerät

Bei der Zentralverriegelung mit FFB kommt ein Steuergerät zum Einsatz, das neben dem Empfangsmodul mit integrierter Antenne die Elektronik zur Steuerung der Stellmotoren und der Blinker enthält. Vor MJ2001 gab es ein Steuergerät mit 10-poligem Anschluss ohne Diagnosefähigkeit und ohne Wiederverschließautomatik. Ab MJ2001 besitzt das Steuergerät einen 15-poligen Anschluss und eben o.a. Fähigkeiten. Darüber hinaus besitzt es (ev. aber auch das alte Steuergerät) zwei nicht dokumentierte Ausgänge, an denen beim Ent- und Verriegeln ein kurzer Spannungsimpuls erzeugt wird.

Die Elektronik steckt in einem schwarzen Gehäuse mit dem erforderlichen Aufdruck der Teilenummer. Im Gehäuse steckt erstaunlich viel Elektronik für das bisschen Funktion. Auf der Platinenoberseite sind rechts oben das Empfängermodul mit Antenne, links die Spannungsregelung und Steuer- und Diagnoselektronik sowie mittig die Relais für die ZV-Leitungen und die Blinkeransteuerung zu sehen.

Gehäuse
Gehäuse
Platine oben
Platine oben
Platine unten
Platine unten


Stellmotor

Die nachfolgende Anleitung von Volker beschreibt das Zerlegen des Stellmotors und das 'Wiederbeleben' des Motors.


  • Das Gehäuse (grüner Deckel) des Motors öffnen; dazu 4 Schrauben lösen.
  • Beide Zahnräder (weiß und gelb) und Hebestift (schwarz) herausnehmen. Der Stellmotor sieht zerlegt dann so aus:
    Zerlegter Stellmotor
    Zerlegter Stellmotor
  • Elektromotor ca. 1-2 cm aus dem Gehäuse nehmen und die Spindel (weiß) mit der Hand abziehen. Dann den Motor mit Rostlöser "ertränken", also kräftig einsprühen (auch in den Elektromotor sprühen).
  • Einige Minuten einwirken lassen. Groben Rost abwischen und dann den Motor wieder einbauen.
  • Feder und Spindel (weiß) aufsetzen.
  • Motor und Spindel wieder in die Halterung setzen.
  • Gelbes Zahnrad einsetzen. Dabei wichtig: der schwarze Kontakt auf dem Zahnrad muss nach oben (Auslassöffnung für den Hebestift) zeigen.
    Teilmontierter Stellmotor
    Teilmontierter Stellmotor
  • Weißes Zahnrad leicht zwischen Spindel und gelben Zahnrad setzen.
  • Schwarzen Hebestift in die Öffnung legen. Dabei darauf achten, dass der schwarze Kontakt vom gelben Zahnrad in der Aussparung zu sehen ist.
  • Gehäusedeckel vorsichtig aufsetzen und Metallstift in das kleine Zahnrad führen.
  • Nach dem Zusammensetzen kontrollieren, ob sich der schwarze Hebestift leicht nach oben und unten bewegen lässt.
  • Manschette wieder über das Gehäuse stülpen.


Modifikationen

4-fach-Steckverbindung T4a
4-fach-Steckverbindung T4a
Abgesehen von einer Aufrüstung der ZV ohne FFB zu einer mit FFB lässt sich kaum etwas an dem ZV-System ändern, wenn man die Funktionsfähigkeit erhalten will ;-)

Will man eigene Schaltungen an die ZV anschliessen oder eine FFB nachrüsten, dann bietet sich die Nutzung der 4-fach-Steckverbindung T4a an, die man recht leicht hinter der Zentralelektrik finden kann. An ihr lassen sich alle vorhandenen Leitungen der ZV abgreifen. Es handelt sich um eine blaue Steckverbindung mit je einem roten, braunen, gelben und weissen Kabel.

Zustandsanzeige

An den ZV-Leitungen liegen zu jeder Zeit eindeutige Potentiale:

  • rot: Dauerplus (Kl.30) mit ca. 12 V
  • braun: Masse (Kl.31)
  • weiss: ca. 12 V entriegelt bzw. 0 V verriegelt
  • gelb: ca. 12 V verriegelt bzw. 0 V entriegelt

Dem entsprechend kann mit je einem Leuchtmittel (z.B. LED) zwischen dem gelben bzw. weissen Kabel und Masse (braunes Kabel) der Zustand der ZV optisch dargestellt werden.


Manuelle Bedienung

Eine manuelle Bedienung der ZV ist über einen Taster (nicht Schalter!) möglich. Legt man über diesen für kurze Zeit Spannung an das weisse Kabel, entriegelt die ZV. Spannung am gelben Kabel verriegelt die Türen. Die Gefahr eines Kurzschlusses besteht aufgrund des Funktionsprinzips der ZV grundsätzlich nicht.


Deaktivierung der Wiederverschließautomatik

Da es bei Problemen mit den Türkontaktschaltern (offene Tür wird nicht signalisiert) zu einer unbeabsichtigten Aktivierung der Wiederverschließautomatik kommen kann, kann es wünschenswert sein, diese zu deaktivieren. Dies erreicht man durch Trennen des Kabels vom ZV-Steuergerät zum Leitungsverteiler Türkontakt mit Last (TKmL). Da der Steuergeräte-Eingang für den Türkontakt sehr wahrscheinlich einen Pull-up-Widerstand besitzt, muss der Eingang (mit dem Rest Kabel ;-)) auf Masse gelegt werden. Wird dies nicht gemacht, 'sieht' das Steuergerät ständig verschlossene Türen.


Undokumentierte Funktionen

An den Kontakten 2 und 8 liegen kurze, positive Spannungsimpulse (ca. 12 Volt, ca. 0,1 - 0,2 Sekunden lang, Belastbarkeit unbekannt, aber wohl nur gering) an, wenn die FFB betätigt wird; an Kontakt 2 beim Verriegeln und an Kontakt 8 beim Entriegeln. Die entsprechenden Steckerkontakte sind nicht bestückt.

Platine
Platine
Anschluss
Anschluss
Stecker
Stecker
Will man diese Zusatzfunktion nutzen, benötigt man Einzelleitungen, die man in den Stecker einführen kann. Diese hat bei einem Leitungsquerschnitt von 1,0qmm die Teilenummer 000 979 131 oder 000 979 131 A und kostet ca. 1,20 Euro. Der Stecker hat die Teilenummer 1J0 962 615

Die ZV ohne Funkfernbedienung (FFB) kommt ohne Steuergerät aus. Es sind lediglich alle Stellelemente über die ZV-Leitungen miteinander verbunden.

Das vereinfachte Schaltbild zeigt den Zustand bei entriegelten Türen. Über die Umschalter in Fahrer- und Beifahrertür liegt die ZV-Leitung weiß auf Plus (Kl.30).
Alle Stellmotoren sind auf die Leitung gelb geschaltet, die spannungslos ist. Wird nun das Schloss in einer der vorderen Tür zum Verriegeln betätigt, wird in dieser Tür Plus auf die ZV-Leitung gelb geschaltet; weiss ist nun spannungslos. An allen Stellmotoren liegt jetzt Spannung an, sie verriegeln die Türen und schalten sich dabei auf die spannungslose ZV-Leitung weiß um.

Schaltbild ZV ohne FFB
Schaltbild ZV ohne FFB

Mit jeder Betätigung eines Türschlosses (in die entgegengesetzte Richtung) wird also nur die Spannung auf den ZV-Leitungen gelb und weiss zwischen Plus und Masse umgeschaltet. Aufgrund dieses einfachen Prinzips lässt sich die ZV sehr leicht über eine FFB aus dem Zubehör oder einen einfachen Taster mit ausreichender Strombelastbarkeit betätigen. Man muss einfach nur Spannung auf die gewünschte Leitung (gelb für ZU, weiß für AUF) geben.
Die Nummer und der Einbauort der Sicherung variieren baujahrabhängig. Bis MJ1998 ist sie als S52 oberhalb der Relaisplatte verbaut; seit MJ1999 als SB10 in der unteren, zweiten Sicherungsleiste.